Las Vegas mit Kindern oder: Wie man ohne Glücksspiel trotzdem sein Geld los wird

Für uns stand schon immer fest: Wenn wir mal eine Tour durch die USA machen, dann steht auf jeden Fall Las Vegas auf der Liste.

Bereit zum Abflug 

Diesen Plan schmiedeten wir vor Jahren, als wir noch nicht verheiratet und kinderlos waren. Damals wollten wir durch die Casinos der Glücksspielstadt in Nevada touren und den großen Jackpott knacken. Heute, mit zwei Kindern, sind diese Luftschlösser schnell verpufft, denn in die Casinos darf man natürlich mit Kindern nicht rein. Zwar besteht das Erdgeschoss jedes Hotels auf dem so genannten Strip in Vegas aus unzähligen Spielautomaten, Roulette-Tischen und einarmigen Banditen, und man wird gezwungen, durch das bunte Gewusel zu laufen, wenn man den Aufzug in sein Hotelzimmer erreichen will, doch das Hotelpersonal achtet penibel darauf, dass man mit Kindern nicht stehen bleibt.

Doch obwohl man als Familie dem Glücksspiel fernbleiben muss, ist Las Vegas in unseren Augen eine Stadt, die man einfach mal erlebt haben muss und die auch für die Kleinen einiges zu bieten hat.

   

Schon vom Flugzeug aus sieht man den bunten Strip, auf dem sich die weltbekannten Hotels wie „The Venetian“, „Bellagio“, „Mirage“, „New York New York“ und viele mehr tummeln. Jedes Hotel hält für die Besucher eine Besonderheit parat. Während im Venetian ein Kanal wie in Venedig nachgebaut wurde und man im ersten Stockwerk mit einer Gondel in Richtung des nachgeahmten Markus-Platzes schippern kann, wartet im anderen Hotel eine echte Achterbahn oder beeindrucken Vulkanausbrüche sowie haushohe Fontänen die Besucher. Als wir mit den Kindern abends auf dem Strip unterwegs waren, wussten sie gar nicht, wohin sie als nächstes schauen sollten. Alles war bunt, blinkte und war voller Menschen.

Da wir in drei Tagen unser Wohnmobil abholen und den zweiwöchigen Trip durch die Nationalparks starten würden, wollten wir bewusst den Aufenthalt in Las Vegas dafür nutzen, um zu entspannen und Energie zu tanken. Wir suchten uns das Hotel Treasure Island aus, welches direkt gegenüber des Venetians liegt und preislich nicht ganz so hoch liegt, wie manch andere in der Gegend.

Die Lage auf dem Strip ist super, da es ziemlich genau in der Mitte liegt und man gut beide Richtungen der bunten Straße jeweils erkunden kann. Vorab sei gesagt, dass zwischen den einzelnen Hotels, die sich als riesige Komplexe darstellen, richtig weite Entfernungen liegen. Wir haben dies gemerkt, als wir mit den Kids zum Circus Circus laufen wollten und auf der Karte sahen, dass dazwischen nur ein paar wenige Hotels liegen. Ich glaube, dass wir schlussendlich eine Stunde gebraucht haben, um dort anzukommen. Und wenn wir schon bei Circus Circus sind: Eine komplette Etage dieses Hotels besteht aus hunderten von Buden, die man von sämtlichen Kirmes in Deutschland kennt wie beispielsweise Dosenwerfen, Fische angeln, Basketballkörbe werfen und – unser persönliches Highlight – Gaudirennen 😊 Hier wird man, wenn man es darauf anlegt, sein Geld schnell los. Wenn man sich durch das Wirrwarr des riesigen Komplexes durchkämpft, gelangt man zum Adventuredome: Dies ist nichts Anderes als ein kleiner Indoor-Freizeitpark mit zwei Achterbahnen, einem Freefalltower, Autoscooter und vielen anderen Fahrgeschäften. Einzelne Fahrten sind sehr teuer und einmal Autoscooter kostet beispielsweise sechs Dollar. Wenn man sich allerdings dafür entscheidet, den ganzen Tag dort zu verbringen (was wir nicht wirklich empfehlen würden angesichts des bombastischen Wetters), bekommt man für etwa 35 USD eine Tageskarte. Unseren Kindern hat der Abend darin gereicht. Da wir aufgrund der großen Hitze in Las Vegas vergessen hatten, dass die Klimaanlagen in den Hotels auf Hochtouren laufen, mussten wir für die Kids noch spontan zwei „wunderschöne“ Pullover kaufen, da sie ansonsten erfroren wären.

Unser Tagesablauf sah in Las Vegas so aus: Tagsüber am Pool abchillen und sich entspannen, da sich die Hitze nur dort aushalten ließ. Leider hat das Treasure Island keine Sonnenschirme, was wir schon ziemlich grob fahrlässig fanden und wir im Verlauf des Tages mehrfach umzogen, um wenigstens für eine kurze Zeit im Schatten einer Palme liegen zu können. Abends erkundeten wir den Strip, der für die Kinder aufgrund des Trubeine Attraktion für sich war. Besonders beeindruckend waren dabei die Fontänen vor dem Bellaggio-Hotel und der Vulkanausbruch am Mirage. Shows, von denen es in Las Vegas mehr als genug gibt, haben wir keine besucht. Aufgrund der langen Reise waren uns hundert Dollar pro Person dann doch etwas zu viel. Kinder bekommen hier nämlich keine Ermäßigung. Auch sonst ist Las Vegas echt teuer. Direkt vor unserem Hotel gab es einen Starbucks und ich freute mich sehr, dass ich für kleines Geld einen ordentlichen Kaffee bekommen würde. Doch statt der üblichen drei Dollar für einen Café Latte kostete dieser hier sechs! Auf meinen ungläubigen Blick hin zuckte der Verkäufer mit den Schultern und sagte nur: „That´s Vegas.“


  
Doch auch wenn Vegas teurer ist, als der Rest der USA, muss man es einfach mal gesehen haben. Um einen guten Eindruck zu bekommen, reichen zwei Tage aus. Es sei denn, man möchte ein wenig shoppen gehen. Dafür gibt es jeweils südlich und nördlich von Vegas ein Outlet, welches super per Taxi zu erreichen ist. Ich habe es getestet, da ich noch Wanderschuhe brauchte und auch wirklich nur diese dort gekauft habe, da ich ansonsten den ganzen Tag dort verschwendet hätte. Nun geht es erstmal mit dem Wohnmobil weiter durch die Nationalparks. Stay tuned.

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Daria Hassan

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